©Linda Inconi

„Monolith/unspecific site“, 410 x 260 x 150 cm, Recyclete Plastiken, Pulyurethan, Papier, Gurte und Smartpigment an Säule

 

©Linda Inconi

 

©Nils Levin Sehnert

 

©Nils Levin Sehnert

 

©Nils Levin Sehnert

 

©Nils Levin Sehnert

 

©Nils Levin Sehnert


Detailaufnahmen, "Unspecific Site Diy Monolith", Kunstammlung NRW K21, 2021


 

 

 

 

„Monolith/unspecific site“

410 x 260 x 150 cm,

Recyclete Plastiken,

Pulyurethan, Papier, Gurte und Smartpigment

an Säule

 

Die Arbeit „Monolith/unspecific site“ verbindet verschiedene Komponenten. Die Arbeit unterbricht die Architektur des Museums durch dessen scheinbar organische Form. Hierbei eignet sich die Orientierung an einer Felsformation als Anomalie, die heterogene Zugänge zu Material als „Monolith“ in sich vereint.

 

An der Oberfläche befindet sich eine Sammlung aus YouTube, Wikipedia und Telegram Screenshots, die verschiedene Perspektiven auf DIY Praktiken abbilden. DIY gilt als ein Sammelbegriff, der aus der „Arts and Crafts“ Bewegung (ab 1870) in den 1950er Jahren entstanden ist und u.a. eine Rückbesinnung auf nicht industrielle Zugänge zu Material gefordert hatte. Das Ziel war demnach eine Bewusstwerdung der materiellen Praxis, um die Verbundenheit mit der Welt wieder zu erlangen. Nicht selten wird der Begriff auch mit einem Misstrauen gegenüber etablierten Autoritäten, passivem Konsum, Produkten der Industrie und Vorgaben der Massenmedien verbunden.

 

Auf der Arbeit „Monolith/unspecific site“ treffen die konstruktiven DIY Aspekte auf die destruktiven.

 

Die Auseinandersetzung mit materiellen Prozessen, wie sie in unzähligen DIY Anleitungen auf YouTube vorhanden sind, zählen für mich zu den konstruktiven.

Sie zielen darauf ab, Erfahrungswerte so niedrigschwellig wie möglich zu teilen und somit anderen Menschen in ihren Vorhaben zu helfen. So kann jeder den Weg zu künstlerischer Praxis erhalten.

 

Diese Praxis zeichnet sich besonders durch einen physischen Zugang aus. Daher werden die BetrachterInnen zu der physischen Interaktion mit der Arbeit aufgefordert. Bei aufmerksamer Betrachtung und den richtigen klimatischen Bedingungen, wird der eigene Handabdruck sichtbar.

„DON´T BE AFRAID TO TOUCH THE ARTWORK“ soll nicht nur dazu ermutigen mit Kunst in Berührung zu treten, sondern auch motivieren selbst eine künstlerische Praxis zu entwickeln. Mit den gewonnen Eindrücken eines breiten Angebotes an DIY Videos können sie nun selbst tätig werden und ihre eigene Umwelt aktiv mitgestalten.

 

An der zu kippen drohenden Seite der Arbeit befinden sich destruktive DIY Bewegungen. Verschiedene Screenshots aus einschlägigen Telegram Gruppen (alternativen Medien) kulminieren in den Stürmen auf das Capitol in Washington und den Berliner Reichstag. Diese Ereignisse sind sehr beunruhigende Symptome des Misstrauens, die deutlich machen, dass Betroffene die Motivation zu produktiven Formen des Ausdrucks innerhalb der eigenen Kreation, nicht aufzubringen scheinen. Für mich bleibt die Frage, wieso?

 

Nils Levin Sehnert

 

DIY Screenshot Archiv
Als Anreiz zu einer eigenen materiellen Praxis. Enthält diverse Arts & Crafts.
DIYYoutubeScreenshots.pdf
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